Für die "First Nations" in Nordamerika, ist Unci (Ina) Maka (Lakota), also Grossmutter Erde, ein beseeltes Lebewesen. Und zwar auf eine noch viel tiefgreifendere Art, als es in Europa heutzutage der Fall ist. Ich möchte dir hier einen kurzen Einblick, in diese Weltsicht geben, weil ich sie auch in mir trage, und sie mich mit einem Dauergefühl an Geborgenheit erfüllt, früher aber oft auch mit unaussprechlicher Traurigkeit.
Jeder Grashalm, jeder Hügel, jeder Berg, jeder Fluss, jeder Baum und alle anderen Ausdrucksarten von Unci Maka, sind ein Teil ihres "Körpers". Jede Manifestation in der Natur, stellt einen Aspekt ihres Seins dar. Wanderst du z.B. gerade durch einen dunklen, sich bedrohlich anfühlenden Waldteil, bist du gerade in einem ihrer Schattenaspekte unterwegs.
Du bist dann in diesem Moment ein Teil davon, wähle weise, wie du dich dort verhältst. Sie fühlt dich. Bist du an einem steinigen, unwirtlichen Ort, dann ist vielleicht der Ort ihrer Härte, ihrer Klarheit, und des Innehaltens. Fühle die Energie, und lerne von ihr, dich mit all deinen Aspekten wirklich anzunehmen. Alles darf sein.
Die Natives hatten zu jedem Ort des Landes, auf dem sie lebten, ein inniges, intimes Verhältnis. Jedes Wesen in der Welt um sie herum, war ihr Freund. Sie achteten, und ehrten jede Lebensform, wie einen Bruder. Die Steinwesen zum Beispiel (die, die alles wissen), wurden oft um Rat gefragt, weil sie die ältesten Wesen der Erde sind, das erste Volk. Das Wasser war die Lehrerin der Emotionen, der Klarheit, der Hingabe, usw.. Alles was lebt, hatte ein Lied, also eine hörbare Urschwingung. Es hiess im Reservat immer: "Erst wenn du das Lied eines Wesens kennst, öffnet es sich dir". Mit Lied, ist nicht unbedingt eine Melodie gemeint. Es geht um das bewusste Wahrnehmen der Urschwingung, die sich oft durch feinstofflich hörbare Vibration zeigt, aber nicht immer. Du siehst das jeweilige Wesen dann erst wirklich, in seiner Ganzheit.
Die Grossmutter lebt, sie sieht dich durch die Blätter der Bäume, die Grashalme, die Tierwesen. Sie fühlt deine Schritte auf ihr, sie spürt deine Liebe, oder deine Abneigung, ganz direkt, in jedem Moment. Wenn du ihr etwas Gutes tun möchtest, könntest Du zB so vorgehen:
Geh hinaus an einen Ort, den du nicht schön findest, oder an dem du dich nicht besonders wohl fühlst. Räuchere weissen Salbei, oder Präriebeifuss, und lege Tabak als Offering auf die Erde. Dann bete zB wie folgt:
Wakan Tanka, höre mich: Bitte lass mich die Schönheit der Welt sehen.
Wakan Tanka, höre mich: Bitte lass mich die Schönheit der Welt fühlen.
Wakan Tanka, höre mich: Bitte lass mich die Schönheit der Welt sprechen.
Wakan Tanka: höre mich: Bitte lass mich die Schönheit der Welt sein.
Tu das von ganzem Herzen, und mit deiner ganzen Präsenz. Öffne dann die Augen, und sieh dir den Ort genau an. Öffne Deinen Blick dafür, wie wunderschön er ist, egal wie er aussehen mag. Achte auf Kleinigkeiten, auf die Details, und entdecke die Wunder in ALLEM, was ist.
Unci Maka trägt alles in sich, was auch du in dir trägst. Sie zeigt dir durch ihr sein, durch ihren Ausdruck, wie wundervoll du bist, und wo es noch Stellen in dir zu heilen gibt. Sie liebt dich, und möchte, dass auch du in vollkommener Geborgeneheit, Urvertrauen und Liebe lebst!
Copyright@Curandera Linda Schneider
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